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1312. April 10. (Striegau?).

III id. Apr.

Bernhard, Herzog von Schlesien und Herr von Fürstenberg, schenkt dem Nonnenkloster zu Striegau, das wegen der Neuheit seiner Gründung Mangel leidet, das Patronats- oder Kollationsrecht seiner dortigen Burgkapelle, welches seine Mutter Beatrix als Gründerin des Klosters während seiner Knabenzeit schon geschenkt hatte, da es sich für ihn geziemt, das was seine Mutter gethan hat, als gültig und genehm anzusehen.

Z.: die Ritter Herrn Kylian v. Hugewitz (Haugwitz), Herr Hermann v. Reichenbach, Herr Thimo de Ronow (Rohnau), Herr Hertelyn v. Ronowe (Rohnau), Herr Günther Byr; desgleichen Lutko herzogl. Vogt v. Schweidnitz, Thilo v. Bernwalde herzogl. claviger, Thitzko herzogl. Notar und Ausfertiger dieses.


Von dem Or. im Bresl. Staatsarch. Striegau Jungfrauenkloster 14, an welchem an rothgrünen Seidenfäden das Siegel des Herzogs mit Helmrücksiegel hängt, ist nur das mittlere Dritttheil erhalten. Zur Ergänzung diente eine Kopie des 18. Jahrhunderts im Bresl. Staatsarch. D 297 fol. 49 b. Da in obiger Urk. Herzogin Beatrix nicht als todt von ihrem Sohn bezeichnet wird, sondern dies erst in einer Urk. des Herzogs Wladyslaw von Kosel vom 26. April 1316 (Cod. dipl. Siles. II, 27) geschieht, in dieser Zwischenzeit aber die Herzogin nirgends urkundlich vorkommt, so muss ihr Tod zwischen den 10. April 1312 bis 26. April 1316 fallen. Man vergleiche die Notiz auf der Rückseite der Urk. vom 16. März, welche vielleicht in Verbindung mit dem Todestag der Herzogin Beatrix stehen dürfte.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.